Die Füße sind das Abbild unseres Körpers. Therapeuten können an den Füßen ihrer Patienten deutlich spüren, wo der „Schuh drückt“ – und dabei ist natürlich nicht der echte Schuh am Fuß gemeint, sondern vorhandene oder sich gerade anbahnende Erkrankungen des Körpers. Das funktioniert so gut, weil die Füße sogenannte „Reflexzonen“ aufweisen, bestimmte Areale, die von der Reflexology Organen oder Körperteilen zugeordnet werden.

Der Fuß als Abbild des Körpers

Um sich vorstellen zu können, wo diese Zonen in etwa am Fuß liegen, genügt es, sich den gesamten Körper in die beiden Füße hineinzudenken. Dabei spiegeln die Zehen ungefähr den Kopf wieder, der Ballen den Brustkorb mit der Lunge, der Bereich darunter auf der Fußsohle den Bauch und schließlich oben an der Ferse die Blase und dahinter, an der inneren Ferse, die Geschlechtsorgane. Damit liegt die Wirbelsäule an den beiden Innenseiten der Füße, die Rückenmuskulatur auf dem oberen Fußspann sowie Schultergelenk, Arme, Hüfte und Beine auf den äußeren Seiten beider Füße.

Möglichkeiten und Grenzen der FRZ-Therapie

Bemerkt der Behandler beim Patienten in solch einer Reflexzone eine Veränderung des Gewebes im Vergleich zu den anderen Zonen am Fuß, dann ist davon auszugehen, dass dort eine Veränderung vorliegt.

Dabei ist es natürlich nicht möglich, eine Diagnose über die Füße zu erstellen. Ob eine veränderte Zone der Lunge auf einen Infekt, auf Asthma, eine beginnende Raucherlunge oder auf andere Erkrankungen hindeutet, ist nicht zu bestimmen. Aber die Entdeckung eines belasteten Organes kann ein wertvoller Hinweis sein, in welche Richtung mit anderen Methoden geschaut werden sollte, um eine sichere Diagnose zu stellen.

Nicht nur erspüren – auch lösen und befreien

Doch die Fußreflexzonentherapie kann noch viel mehr: Die erspürten Belastungen von Gewebe kann gelöst werden. Durch spezielle Drucktechniken werden die Verhärtungen oder Ablagerungen in den Reflexzonen gelöst und können auf diese Weise positiv auf das Organ wirken. Das kann manchmal allerdings schmerzhaft für den Betroffenen sein. Doch meist berichten die Patienten davon, dass sich dieser Schmerz „gut“ anfühlt. Sie haben dann das Gefühl, dass der Schmerz sie von etwas befreit.

Erfahrene Therapeuten wissen ganz genau, wann dieser „gute“ Schmerz aufhört, und wann es richtiger ist, an dieser Zone nicht weiter zu behandeln – Kontraindikationen sind immer zu beachten.

Obwohl mit der Fußreflexzonentherapie positive Impulse für den Körper gesetzt werden können, wäre es vermessen, ernsthafte Erkrankungen ausschließlich mit dieser Therapieform behandeln zu wollen.

Doch von einem Miteinander verschiedener Behandlungsformen können Patienten sehr profitieren.

Diese spezielle manuelle Therapie am Fuß kann innerhalb eines abgestimmten Gesamtbehandlungskonzeptes den Betroffenen besonders bei folgenden Beschwerden wertvolle Dienste leisten:

  • Schmerzen
  • Problemen mit dem Bewegungsapparat
  • Stress und auch bei psychischen Schwierigkeiten


Wie läuft die Fußreflexzonentherapie ab?

Vorbereitung zur Behandlung

Der Patient legt sich für die Fußreflexzonentherapie auf eine Liege oder setzt sich schräg in einen bequemen Sessel, der die Beine hoch lagert. Wer möchte, bekommt eine wärmende Decke. Der Therapeut nimmt am Fußende von Liege oder Sessel Platz und hat so die Füße des Patienten in einer für ihn bequemen Höhe vor sich.

Vertrauen zum Therapeuten aufbauen

Meist beginnt die Behandlung mit einer ersten behutsamen Kontaktaufnahme, ganz besonders beim ersten Mal muss der Therapeut oft sehr vorsichtig sein, denn Füße sind sehr sensible Körperteile! Damit ist nicht gemeint, wie vielleicht manche Menschen denken, dass die Fußreflexzonentherapie sie kitzeln würde. Tatsächlich ist es für die meisten Patienten sehr ungewohnt, von einer anderen Person an den Füßen berührt zu werden. Gleichzeitig sind vielen Menschen ihre Füße peinlich. Es sind ganz intime und private Teile des Körpers und genau das muss ein guter Therapeut beachten.

Während der Behandlung…

Die Behandlung findet ohne Öl statt, nur dann kann der richtige Druck und Zug ausgeübt werden. Wie genau vorgegangen wird, hängt vom individuellen Fall ab. Entweder werden die Füße mit einem Gesamtprogramm behandelt, um auch den gesamten Körper zu erfassen – dies wird vor allem bei Erstbesuchen der Fall sein.

Kommt der Patient jedoch zum wiederholten Mal, dann kann der Behandler sich speziellen Problemen zuwenden und an den betreffenden Reflexzonen intensiv arbeiten.

Dennoch wird es zu Beginn und am Ende jeden Termins eine Behandlung des gesamten Fußes geben. Nie wird ein Therapeut ausschließlich eine oder zwei Zonen behandeln und den restlichen Fuß nicht beachten, genauso wie er nie nur einen Fuß sondern immer beide Füße behandeln wird. Denn der Körper ist eine Gesamtheit, alles ist miteinander verbunden und genau dies ist eben auch in dieser naturheilkundlichen Therapieform oberstes Gebot.

Wie fühlt sich die Behandlung der Füße an…?

Eine erste wunderbare Wirkung der Fußreflexzonentherapie ist eine tiefe Entspannung, die während der Behandlungszeit einsetzt. Wird sehr vorsichtig behandelt, kann es dazu kommen, dass der Patient einschläft. Von unangenehmen Gefühlen oder gar von Kitzeln ist da schnell gar keine Rede mehr!

Tatsächlich fühlt man sich danach erfrischt und gelöst. Manchmal, wenn der Therapeut tiefgehend arbeitet, kann es sein, dass der Patient zu schwitzen beginnt – am gesamten Körper oder auch nur an den Füßen. Besonders nach solchen Sitzungen ist der Behandelte häufig müde.
Was ist wichtig nach der Behandlung?

Keinesfalls sollte man vergessen, nach jeder Behandlung viel zu trinken und am besten auch für frische Luft zum Beispiel durch einen Spaziergang zu sorgen, denn der Stoffwechsel und die Entgiftung werden durch die Fußreflexzonentherapie angeregt, dabei unterstützt man den Körper am besten mit solchen Maßnahmen.


Wichtiger Hinweis:

Wichtig für eine sorgfältige Behandlung ist ein gut ausgebildeter Therapeut und die Zusammenarbeit mit dem Arzt. Der FRZ-Therapeut soll die Grenzen des eigenen Tuns erkennen und keine Diagnose stellen- sondern mit dem Arzt und Patient zusammen ein Netzwerk bilden. So entsteht eine gute, fundierte Körperarbeit zum Wohl des Patienten.