Glyphosat hat gravierende toxische Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt, wie mehrere Studien belegen, und dies bereits bei Konzentrationen, die in der Landwirtschaft allgemein angewendet werden. In Deutschland wird es als Wirkstoff von Pflanzenschutzmitteln auf 39 % der Ackerflächen gespritzt. Betroffene Anbaupflanzen sind vor allem Wintergerste, Winterraps, Hülsenfrüchte und Sommergetreide.

Fehlende Agrarkontrollen

Es gibt praktisch keine Kontrollen der Lebensmittel-Belastung durch Glyphosat, weil die Nachweisverfahren angeblich noch nicht ausgereift und daher teuer sind. In der EU gibt es keine Regelungen zur Kontrolle (1). Stattdessen wurde 2012 der Grenzwert für Glyphosat in Lebensmitteln auf Druck der Agrarindustrie deutlich angehoben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bei einer Neubewertung des Herbizids Glyphosat im Auftrag der EU dessen Unbedenklichkeit bescheinigt. Allen dabei verwerteten kritischen Studien wurde die Relevanz abgesprochen. Dagegen hatte das Umweltbundesamt vor Gefahren für die Artenvielfalt gewarnt und einen sparsamen Einsatz von Glyphosat gefordert (2).

Glyphosat im Brot und Urin

Glyphosat fand sich 2012 noch in 14 von 20 untersuchten Getreideproben und in 8 von 10 untersuchten Brötchen. Glyphosat-Rückstände sind in Brot am höchsten und häufigsten verglichen mit anderen Pestiziden (3).

Einer Studie zufolge finden sich Glyphosat Rückstände auch im menschlichen Urin. Die Rheinpfalz berichtet aktuell von einer Studie mit 2000 deutschen Teilnehmern. Bei 99,6 Prozent der Probanden wurde Glyphosat im Urin festgestellt. Nicht nur durch die Arbeit in der Landwirtschaft, sondern auch durch Trinkwasser oder Lebensmitte kommen wir mit dem Herbizid in Berührung. (4)

Warum wird Glyphosat verwendet?

Viele Bauern verwenden Glyphosat zur sog. „Sikkation“, d.h. zur Beschleunigung der Abreife ca. 2 Wochen vor dem Erntetermin. Dies bedeutet im Vergleich zum normal üblichen Herbizid-Einsatz eine zusätzliche Spritzung und damit auch Belastung des Menschen, da bei der kurz darauf folgenden Ernte noch viele Rückstände vorhanden sind.

Glyphosathaltige Spritzmittel werden meist von Laien in Haus-und Kleingärten verwendet. Auf Wegen und Garagen-Auffahrten ist das Spritzen von Glyphosat in Deutschland verboten. Es können jedoch Ausnahmen bei den Länderbehörden beantragt werden. Bei einem Einkaufstest in Gartencentern und Baumärkten wurden in 9 von 13 Fällen glyphosathaltige Herbizide als erste Wahl gegen Unkräuter empfohlen. Die Einkäufer wurden in keinem Fall auf den Verdacht der krebserregenden Wirkung von Glyphosat hingewiesen (5).

Durch die Zulassung gentechnischer Pflanzen wird sich der Glyphosat-Einsatz in Europa bis 2025 verdoppeln, wie der US-Agrarökonom Charles Benbrook vorhersagte (6).

Glyphosat-Langzeitwirkung im Körper

Auch wenn ein Teil des Glyphosats und seiner Metaboliten wie AMPA (Aminomethyl-phosphonsäure) mit dem Urin ausgeschieden wird, kommt es zur Anreicherung insbesondere im Knochen und Herzgewebe (7). Die Stärke der toxischen Wirkungen hängt auch von der Art der Aufnahme in den Körper ab. Da Glyphosat von Oberflächen in die Luft verdunstet, ist auch die Aufnahme durch Einatmung (Inhalation) von Bedeutung. Dabei umgeht der Stoff die Entgiftung in der Leber, weil er dann in der Lunge ins Blut aufgenommen wird.

Glyphosat wirkt schädlich auf die bakterielle Flora des Darmes von Tier und Mensch, mit der Folge, dass die für die Verdauung der Nahrung nützliche Bakterienarten zurückgedrängt werden. Statt dessen breiten sich Toxin-bildende Bakterienarten im Darm aus. Die Synthese von wichtigen Aminosäuren (Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan) wird gehemmt, was beim Menschen zu einem Aminosäurenmangel führt. Zudem hat Glyphosat einen hemmenden Effekt auf die Cytochrom-p450-Enzyme des Entgiftungssystems, was die Wirkung anderer Gifte verstärkt. Fremd- und Giftstoffe werden dadurch vermehrt im Körper angereichtert (7). Mit zunehmender Glyphosat-Belastung nimmt auch die Häufigkeit von Demenz zu.

Ist Glyphosat krebserregend?

Die International Agency for Research on Cancer (IARC) hat im Auftrag der WHO im März 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ (Kategorie 2A) eingestuft. Nach 3 Studien aus Kanada, USA und Schweden ist das Risiko für Lymphdrüsenkrebs aufgrund des festgestellten statistisch signifikanten Zusammenhangs erhöht. Es gibt Hinweise für Erbgutschäden (Mutationen) bei menschlichen Zellen (8). Eine zweite, von der Industrie durchgeführte Krebsstudie mit Glyphosat, hatte an Labormäusen einen signifikanten Anstieg der Tumorhäufigkeit aufgezeigt, den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) offenbar übersehen hat.

Weil kritische Studien bei der Risikobeurteilung durch das BfR nicht berücksichtigt worden waren, hat eine Expertenkommission der WHO Mitte September 2015 die Neubewertung von Glyphosat gefordert. Zuvor hatte die EU-Kommission den Termin für die Neuzulassung zum zweiten Mal auf Sommer 2016 verschoben. Die Ende 2015 auslaufende Genehmigung für Glyphosat wurde bis dahin – Sommer 2016 – verschoben. (9).

 

Quellen:

1) Greenpeace-Magazin 3, 2012, 66-68
2) GP-Magazin 2, 2014, 17
3) Agrar-Koordination, 2014, 48
4) Studie: Fast jeder Deutsche hat Glyphosat im Urin, Die Rheinpfalz Artikel vom 19.03.2016
5) UMG, 28 (2), 2015, 151-152
6) Südeutsche Zeitung 26.10.12
7) Krüger, 2015
8) Spiegel 24, 6.6.15, 118-122; Natur 9, 2015, 41
9) Greenpeace-Magazin 6, 2015, 10

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