Sie müssen gute Augen haben, um in einem Labor arbeiten zu können, in dem  Microbiome untersucht werden. Dieser Forschungsschwerpunkt ist eher als „mikroskopisch klein“ anzusehen. Natürlich wissen wir alle, dass unser Körper über Billionen von Bakterienzellen verfügt, die ständig in unserem Körper unterwegs sind.

Lassen Sie uns doch einfach einmal die gesamte biologische Vielfalt ansehen

Der Planet Erde ist Gastgeber für 10 und 14 Millionen Arten oder Typen des Lebens. Aber alles das ist nur eine ungefähre Schätzung, denn auch noch heute wissen wir herzlich wenig über andere Lebensformen, die unsere Welt mit uns teilen.

In der Tat – mehr als 86% der gemeinsam mit uns lebenden Arten ist noch gar nicht beschrieben worden. Weiter sind etwa 99% aller Arten, die je auf der Erde gelebt haben, bereits ausgestorben. Und einigen Schätzungen zufolge, sterben täglich einige Arten ebenfalls aus.

Das sind ziemlich beunruhigende Nachrichten. Im Allgemeinen ist die biologische Vielfalt eine gute Sache – sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Natur. Je weniger vielfältig unsere Welt wird in Bezug auf ihre Lebensformen, desto schlechter können diese Lebensformen geschützt werden. Eine dieser Lebensformen sind wir selbst.

Das „moderne“ Leben veränderte unsere Bakterien

Die Jäger und Sammler im venezolanischen Regenwald, genannt Yanomami , von denen einige seit Tausenden von Jahren ohne Kontakt mit der restlichen Welt gelebt haben, weisen die verschiedensten Arten von Darm-Mikroben auf, die wir hier alle nicht mehr kennen oder auch noch niemals gesehen haben.

Die Yanomami ernähren sich mit  ballaststoffreicher Ernährung und haben auch noch niemals  Antibiotika eingenommen.

Wir können auch sicher davon ausgehen, dass es bei ihnen keinen großen Einsatz von antibakteriellen Seifen und Reinigungsmitteln gibt und gab.

Weitere Informationen über unsere Mikrobiome

Wissenschaftler an der Universität von Oklahoma haben eine andere, neue Art der Untersuchung der Microbiome unserer Vorfahren durchgeführt.

Sie entnahmen Stuhlproben direkt aus den Eingeweiden mumifizierter Menschen aus Nord- und Südamerika, führten dann Analysen durch, wie auch sonst bei der DNA-Untersuchung üblich, um mehr über unsere Microbiome zu erfahren.

Der zwischen 1.400 und 3.000 Jahre alte Kot zeigte viel mehr bakterielle Gemeinsamkeiten mit Kindern im ländlichen Afrika als mit „modernen“ amerikanischen Kindern.

Es wird geschätzt, dass ein menschlicher Darm zwischen 500 und 1000 verschiedene Bakterienspezies enthalten kann.

Man könnte argumentieren, dass dies eine relativ kleine Zahl ist im Vergleich zu den vielen Arten auf der Erde, aber eben genau diese Vielfalt der Microbiome ist wichtig für unsere Gesundheit.

Welche Gesundheitsempfehlungen gibt es?

  • Essen Sie fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi und Kombucha.
  • Der Konsum ballaststoffreicher Lebensmittel wie Bohnen (Präbiotikum) gibt Ihren neuen gesunden Bakterien weitere Nahrung.
  • Vermeiden Sie Fleisch von Tieren, die mit Antibiotika behandelt worden sind (Antibiotika werden in der Tierzucht oft als Wachstumsmittel verwendet).
  • Und nicht zuletzt, übertreiben Sie nicht mit dem Einsatz antibakterieller Handreinigungsmittel und Anderem.

Kurz gesagt, begegnen Sie Ihrem Darm mit der gleichen Art von Respekt, den wir dem Regenwald entgegen bringen sollten, um auch unsere eigene Artenvielfalt zu erhalten, die wichtig für unsere Gesundheit ist.