Für alle (werdenden) Eltern ist Toxoplasmose ein Begriff: Schwangeren wird empfohlen kein rohes Fleisch zu essen und sich von Katzenkot fernzuhalten, denn darin kann der Parasit Toxoplasma gondii lauern. Eine akute Infektionen mit ihm, also eine Toxoplasmose, in der Schwangerschaft kann das Ungeborene schädigen. Doch dieser Parasit ist auch sonst sehr weit verbreitet: In Deutschland hat durchschnittlich jeder Zweite diese Infektion bereits gehabt. Meist verlaufen die Infektionen wie eine harmlose Grippe oder sie bleiben sogar symptomlos. Die Forschung zeigt allerdings immer öfter, dass der Parasit für Erwachsene dennoch ganz und gar nicht unbedeutend ist.
Der Parasit will in Katzen gelangen
Katzen sind häufig mit Toxoplasma gondii (T.gondii) infiziert. Sie sind der sogenannte Endwirt dieses Parasiten. Das heißt, dass der Parasit ausschließlich in einer Katze (bzw. in Katzenartigen, also z. B. auch Tiger, Leoparden etc.) seinen geschlechtlichen Fortpflanzungszyklus beenden kann, den er für seine Erhaltung unbedingt braucht. Andere Tiere – auch der Mensch – sind sogenannte Zwischenwirte. Sie können den Parasiten lediglich erhalten, aber er kann sich in ihnen nicht endgültig fortpflanzen.
Wichtige Zwischenwirte für T.gondii sind Nagetiere. Wenn eine Maus mit T.gondii infiziert wird, passiert etwas Unheimliches: Der Parasit wandert durch die Darmwand, gelangt in innere Organe und schließlich sogar ins Gehirn. Dort verändert er das Verhalten der Tiere. Sie werden unvorsichtiger, halten sich mehr in freiem Gelände auf und verlieren ihre Scheu vor Katzen. Dies ist ein Grund, warum T.gondii sich so erfolgreich auf der gesamten Welt ausgebreitet hat: Durch diese Verhaltensänderung sind die infizierten Tiere eine leichte Beute für Katzen – und der Parasit hat sein Ziel erreicht.
Und der Mensch?
Beim Menschen ist durch Obduktionen von Verstorbenen ebenfalls nachgewiesen, dass der Parasit den Weg in das menschliche Gehirn findet. Und an Lebenden konnte festgestellt werden, dass Menschen, die eine Infektion durchgemacht haben (v. a. Männer) den Geruch von Katzenurin deutlich weniger unangenehm finden als Nicht-Infizierte – genau wie bei den Nagetieren. Sicherlich ist das ein Überbleibsel aus Zeiten, als der Mensch noch von Großkatzen gejagt und erlegt wurde. Heute erscheint es nicht mehr bedeutsam. Doch es lauern andere Gefahren für den modernen Infizierten! Nach einer akuten Infektion verschwindet der Parasit nicht aus dem Körper. Er setzt sich an vielen Körperstellen als Zysten fest und treibt vermutlich weiter sein Unwesen. Eine wirksame Therapie gibt es in der herkömmlichen Medizin derzeit nicht. Und das hat Folgen: So konnte z. B. mehrfach gezeigt werden, dass ehemals Infizierte häufiger als Nicht-Infizierte an Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang beteiligt sind. Und zwar genau dann, wenn es um Unfälle geht, denen ein riskantes Fahrmanöver vorausging. Auch bei Arbeitsunfällen gibt es diesen Zusammenhang. Infizierte könnten also risikofreudiger sein – wie auch die infizierten Nagetiere es sind, die damit leichter Opfer von Katzen werden. Doch das ist nicht alles …
T.gondii verändert den Menschen und sein Gehirn
Natürlich verändert eine Infektion das Immunsystem des Menschen. Es muss ja gegen den Eindringling ankämpfen. Doch die Wirkung von T.gondii geht weiter: Der Parasit nimmt Einfluss auf das Nervensystem, verändert die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern. Er steigert die Dopaminkonzentration im Nervensystem und den Testosterongehalt im Blut, senkt aber gleichzeitig den Serotoninspiegel des Infizierten. Das hat Folgen! Schon vor über 50 Jahren wurde das erste Mal gezeigt, dass eine T.gondii-Infektion das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, um etwa das Dreifache steigen lässt. Häufig geht die akute Infektion sogar dem Ausbruch dieser psychischen Störung direkt voraus.
T. gondii bewirkt deutliche Veränderungen im Gehirn. So nimmt die graue Hirnmasse bei Infizierten in wichtigen Regionen des Organs ab (Amygdala, Hippokampus, Großhirnrinde u. a.). Auch Betroffene einer Bipolaren Störung sind überdurchschnittlich häufig mit dem Parasiten infiziert gewesen. Bei Depressionen und auch bei Alzheimer wird ebenfalls eine Bedeutung des Erregers bei der Krankheitsentstehung vermutet.
Entzündung als Krankheitsanheizer
Ein wesentlicher Bestandteil der Toxoplasma-Infektion sind immer Entzündungen. Da der Erreger nach Abschluss der akuten Krankheit leider nicht aus dem Körper eliminiert wird, sondern in Organen und Gehirn als Zysten erhalten bleibt, stellt er möglicherweise eine Ursache für eine Dauerbelastung mit Entzündungen dar. Das ist bedenklich und kann viele andere (chronische) Erkrankungen fördern. Doch gleichzeitig steckt darin auch eine Hoffnung. Durch die ganzheitliche Behandlung eines Infizierten gegen Entzündungen (Antiinflammatorische Therapie) können die Folgen der Infektion abgemildert werden. Ein starker Hinweis in diese Richtung ist die Tatsache, dass die oben beschriebenen Zusammenhänge zwischen Unfällen aufgrund einer erhöhten Risikobereitschaft und der T.gondii-Infektion v. a. bei einkommensschwachen Infizierten gefunden werden konnten. Damit liegt der Schluss nahe, dass es Möglichkeiten gibt, wie man Infizierte therapeutisch unterstützen kann, um die Auswirkungen einer Infektion erfolgreich zu begegnen.
Das Biomedical Center (BMC) in Speyer bietet genau solche antiinflammatorischen Therapien an. Im BMC ist die Bedeutung von solch chronischen Infektion, wie T.gondii sie verursacht, gut bekannt. Darüber hinaus gibt es auch noch einige andere chronische Infektionen, die eine permanente inflammatorische Lage im Körper und damit große Probleme verursachen können (z. B. Borreliose, EBV und andere Herpesviren etc.). Wir im BMC haben uns auf die Behandlung solcher chronischer Infektionen spezialisiert. Wir haben eine breit angelegte, ganzheitliche Therapie entwickelt, die Betroffenen gut helfen kann und sie in Ihrer Gesundung und beim Gewinn an Lebensqualität bestens unterstützt.
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