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Vitamin C stoppt so manchen Krebs

Auf einen Blick:

• Neue Forschungsergebnisse zeigen, wie Vitamin C die Leukämie-Stammzellen an der Vermehrung hindern kann, was einen großen Einfluss auf die Bildung und den Fortschritt einiger Formen von Blutkrebs haben könnte.

• Weitere Studien belegen auch, dass eine einfache Anpassung an Standard-Leukämiebehandlungen – mit einer Kombination von Vitamin C – die Wirksamkeit verbessern kann, insbesondere bei bestimmten Leukämie-Arten.

• Einige Blutkrebsarten, einschließlich akuter und chronischer Leukämie, beinhalten häufig Mutationen in einem Gen namens TET2, Vitamin C kann diese kompensieren und die normale Funktion wiederherstellen, was bemerkenswert ist, da die Umwandlung normaler Zellen in Leukämiezellen in der Regel irreversibel ist.

Es gibt kontinuierliche Fortschritte in der Wissenschaft (und immer auch Kontroversen), aber neue Forschungsergebnisse, die das Potenzial von Vitamin C bei der Verhinderung des Fortschreitens mehrerer Krebsarten unterstützen, sind einige der vielversprechendsten und bemerkenswertesten, die in der neuesten Zeit aufgetaucht sind.

Insbesondere kann Vitamin C verhindern, dass sich Leukämie-Stammzellen vermehren, wodurch verhindert werden könnte, dass sich bestimmte Formen von Blutkrebs fortpflanzen, wie das Fachblatt „Cell“ berichtet, dazu gehören auch Pankreas-, Dickdarm-, Leber- und Ovarial-Karzinome.

Ein als Tet Methylcytosin Dioxygenase 2 (TET2) bekanntes Enzym hat die Fähigkeit, Stammzellen reifen zu lassen.

Stammzellen, so die Studie, sind „undifferenzierte Zellen“, die noch keine spezifische Identität und Funktion erhalten haben2“.

Diese Fähigkeit hilft Patienten mit einigen Blutkrebserkrankungen, einschließlich akuter und chronischer Leukämie, weil ihre Stammzellen nicht per se zur Reife gebracht wurden.

Die Krebszellen können sich immer wieder regenerieren und sich selbst erneuern, um anschließend die Fähigkeit des Körpers zu blockieren, normale weiße Blutkörperchen zu produzieren, die jeder Mensch in seinem Immunsystem zur Bekämpfung von Infektionen benötigt, manche Wissenschaftler nennen sie „fehlerhafte“ Zellen“3.

Wissenschaftler fanden auch heraus, dass eine 50%-ige Abnahme der TET2-Aktivität ausreichen kann, um Krebs zu induzieren.

Im New Scientist ist zu lesen, dass Mutationen des TET2 an rund 42.500 Krebserkrankungen in den USA pro Jahr beteiligt sind4.

Etwa bei 13.000 Menschen in den USA werden jährlich Myelodysplastische Syndrome (MDS, manchmal auch als Präleukämie bezeichnet) diagnostiziert und bei etwa 20.000 Menschen eine akute myeloische Leukämie5.

Hauptautorin der Studie, Frau Luisa Cimmino, Ph. D. Assistenzprofessorin in der Pathologie-Abteilung des Perlmutter-Krebszentrums der New York Universität in Langone, erklärte, dass einige Leukämiepatienten eine genetische Mutation aufweisen, die das TET2-Enzym in ihrem Körper in unterschiedlichen Prozentsätzen reduziert:

• AML – 10%

• MDS – 30%

• Chronische Myelomonozytäre Leukämie (CML) – 50%


Wie wurde nun Vitamin-C als Leukämie-Mittel getestet?

Die oben genannten Statistiken sowie auch frühere Forschungen haben Luisa Cimmino und ihre Mitarbeiter dazu veranlasst, nachzuforschen, ob sie das TET2-Enzym genetisch unter Verwendung von Vitamin C stimulieren könnten.

Laut Medical News Today:

„Es wurden gentechnisch veränderte Mäuse verwendet, um zu sehen, wie das TET2-Gen aus- oder eingeschaltet werden kann.

Nach Ausschaltung des Gens zeigte sich, dass die Stammzellen Fehlfunktionen aufwiesen. Rückgängig gemacht werden konnte diese Aktion, nachdem das Gen „wieder eingeschaltet“ worden war.

Bekannt war den Wissenschaftlern bislang, dass bei Leukämie und anderen Bluterkrankungen, die von genetischen TET2-Fehlfunktionen abhängig sind, nur eine der beiden Kopien des TET2-Gens verändert wird. 

So stellten sie die Hypothese auf, dass eine hohe Dosis von intravenös verabreichtem Vitamin C die fehlerhafte Kopie des Gens kompensieren könnte, indem sie die Wirkung der Kopie, die noch normal funktioniert, verstärkt“6.

Wenn 24 Wochen lang täglich sehr hohe Dosen Vitamin C gegeben wurden, verlangsamte sich das Fortschreiten der Leukämie.

Tatsächlich bemerkte der Pathologe Iannis Aifantis: „Wir haben gesehen, dass das Wachstum aufhört“7.

Die Vitamin-C-Behandlung hatte auch Auswirkungen auf andere DNA-Schäden, die an Leukämie-Stammzellen vorkommen, ergänzte Cimmino8.

Am Ende der Studie wies die Kontrollgruppe, die keine Vitamin-C-Injektionen bekam, die dreifache Anzahl der weißen Blutkörperchen auf, was auf eine Vor-Leukämie hindeutet. Der New Scientist erklärte weiter:

„Dr. Benjamin Neel, Direktor des Perlmutter-Krebszentrums, hofft, dass hohe Dosen von Vitamin C schließlich in die standardmäßigen Krebstherapien mit aufgenommen werden. 

Menschen mit akuter myeloischer Leukämie sind häufig im fortgeschrittenen Alter und können an den Folgen einer Chemotherapie sterben. 

Vitamin C in Kombination mit Krebsmedikamenten könnte einen alternativen Ansatz darstellen“9.

Entdeckt wurde auch, dass hochdosiertes Vitamin C einen genetischen Mechanismus aktivieren kann, um die TET2-Funktion über einen anderen Mechanismus namens DNA-Demethylierung zu aktivieren, der die Gene startet, welche die Stammzellen reifen, und auch absterben lassen, also einen ganz normalen physiologischen Kreislauf absolvieren.

Für Leukämiepatienten mit den oben erwähnten genetischen Mutationen bieten diese Forschungsergebnisse neue Hoffnung.

Die intravenöse Behandlung mit Vitamin C ist ein Schlüssel zur Freisetzung der DNA-Demethylierung, zumal in gleichzeitig laufenden klinischen Studien die gleiche Therapie erfolgreich die Leukämiekrebs-Stammzellen stoppte.

Die Krebsmedikamente werden als PARP-Inhibitoren bezeichnet, ein Medikamententyp, von dem Cimmino erklärt hat, dass hierdurch das Krebszellensterben, auch bekannt als Apoptose, verursacht wird.

Wirksam eingesetzt wurde die Therapie mit Vitamin C bereits bei Patientinnen mit Brustkrebs.

Nach Einführung der Kombinationstherapie von Vitamin C mit den PARP-Inhibitoren, stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wirksamkeit des Vitamin C tatsächlich zunahm, was wiederum die Leukämiezellen daran hinderte, sich zu vermehren.

Neel erklärte weiter:

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die hochdosierte Gabe von Vitamin C – und es ist wichtig zu beachten, dass dies intravenös zu verabreichende Dosen sind – einen therapeutischen Nutzen bei einem TET2-mutierten Myelodysplastischen Syndrom allein oder in Kombination mit derzeitigen demethylierenden Therapien und / oder PARP-Inhibitoren ergibt „10.

Neel fügte weiter hinzu, dass klinische Studien auch darauf hindeuten könnten, dass Vitamin C mit oder ohne PARP-Inhibitoren auch für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie, bekannt als „TET2 mutierte“ Leukämie, hilfreich sein könnte.

Außerdem plante ein anderer Kollege Vitamin C-Tests bei akuten myeloischen Leukämie Fällen mit mittlerem und hohem Risiko.

Weitere Studien zu Vitamin-C-Therapien in Kombination mit PARP-Inhibitoren sind geplant für in weitere Fälle der akuten myeloischen Leukämie, sowohl als präklinische Studien und auch für primäre Patientenproben sowie für andere Wirkstoffe, die möglicherweise synergetisch mit Vitamin C interagieren.


Dänische Forschungsergebnisse über Vitamin C bei Krebsbehandlungen

Mitte des Jahres 2016 berichteten Wissenschaftler des Van Andel Forschungsinstituts in Grand Rapids, Michigan, dass eine ähnliche Therapie mit Vitamin C in Kombination mit einem anderen Medikament namens Decitabine, „die Fähigkeit des Medikaments verbessert, das Wachstum von Krebszellen und die zelluläre Selbstzerstörung in Krebs-Zelllinien zu behindern“, so zu lesen in der Science Daily11.

Die entsprechende Studie wurde in der Zeitschrift Proceedings der National Academy of Sciences veröffentlicht12.

Darüber hinaus wird derzeit am Rigshospitalet in Kopenhagen, Dänemark, eine klinische Pilotstudie durchgeführt, die auf den oben genannten Erkenntnissen aufbaut, an der Studie nehmen erwachsenen Patienten, die an MDS oder AML leiden, teil.

Die Studie kombiniert Vitamin C mit Azacitidin, einem Standard-Therapiemedikament.

Wie in der Zeitschrift Science Daily geschrieben: „Viele Krebspatienten haben einen Vitamin-C-Mangel, der vorgeschlagene Ansatz versucht, diesen Mangel zu korrigieren“13.

Co-Autor der Studie Peter Jones, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Van Andel Forschungsinstitut und Co-Leiter des Van Andel Forschungsinstituts – erklärt, „wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, werden wir versuchen, eine größere Studie zu implementieren, um das Potential des Vitamin C noch besser erforschen zu können. Denn eine solche Behandlung stellt eine kosteneffektive Strategie zur Verbesserung der bestehenden AML- und MDS-Therapie dar“.

Jones stellte jedoch fest, dass Vorsicht geboten sei, da es keinen Beweis dafür gibt, dass ein ähnlicher Ansatz für andere Krebsarten oder Chemotherapien funktionieren würde.

Andere Studien behaupten jedoch, dass Vitamin C in Kombination mit Ernährungsketose und Fasten vor der Verabreichung von Chemotherapie die Wirksamkeit der Chemotherapie radikal verbessert.

In der Zeitschrift Wissenschaft Daily wird erklärt, dass solche Kombinationstherapien immer häufiger werden:

„Besonders wenn es um epigenetische Ansätze geht, die auf die Mechanismen abzielen, die das „Ein- oder Ausschalten der Gene“ betreffen.

Bei einer Krebserkrankung sind diese Mechanismen gestört, so kann das Zellwachstum und der Zellzyklus nicht mehr richtig funktionieren, was zu einer weiteren Tumorbildung führen kann.

Es wird angenommen, dass epigenetische Therapien auf zwei Arten funktionieren, um diese Fehler bei den Krebszellen zu beheben – indem sie die Position der Genschalter korrigieren und die Zelle so aussehen lassen, als ob sie von einem Virus infiziert wäre, was dann eine Reaktion des Immunsystems auslöst.


Mehr zu Vitamin C bei Krebserkrankungen

Der Stem Cellar (der offizielle Blog der California Stem Cell Agency) bezieht sich auf eine Studie, die an der UT Southwestern durchgeführt und in der Zeitschrift Nature15 veröffentlicht wurde. Zitiert wird der Wissenschaftsreporter Bradley Fikes von der San Diego Tribune.

„Menschliche Stammzellen und auch die Stammzellen von Mäusen absorbieren ungewöhnlich große Mengen an Vitamin C. Gibt es einen Vitamin C-Mangel in den Zellen, so besteht die rasche Gefahr einer Umwandlung in Leukämiezellen“16.

Sean Morrison, der Hauptautor der „Nature-Studie“, lernte zwei interessante Dinge kennen: Einerseits, dass bei Mäusen „Superdosen“ von Vitamin C nicht weiter dazu beitrugen, das Leukämierisiko weiter zu senken, daher ist es wichtig, die richtige Dosierung zu finden. 

Zweitens ist Vitamin C ein limitierender Faktor in der Funktion von TET2, da „Menschen zwei Kopien des Gens haben, eines von jedem Elternteil. 

Wenn eines der Gene deaktiviert ist, ist es wichtig, die komplette empfohlene Dosis an Vitamin C einzunehmen, dann kann das verbleibende Gen seine ganze tumorunterdrückende Wirkung entfalten“17.

Morrison fügte hinzu, dass, obwohl nicht alle Krebsarten wachsen oder sich vermehren, wenn das Vitamin C erschöpft ist, ist es ziemlich sicher, dass dies bei einer Leukämie-Erkrankung der Fall ist. Weitere Studien werden bereits durchgeführt.

Neel stellte fest, dass das Essen vieler Orangen nicht die gleichen Auswirkungen auf den Blutkrebs haben wird, dass diese Art der Therapie eine Krebserkrankung nicht verhindern kann18.

Bei entsprechenden Tests erhielten Mäuse 100 Milligramm Vitamin C in jeder Injektion, das entspricht etwa der Menge von zwei Orangen, der durchschnittliche Mensch wiegt etwa 3000 Mal so viel wie eine Maus.

Eine ausreichend große Menge an Vitamin C kann also nur intravenös verabreicht werden19.

Vitamin C ist eine sehr nützliche Ergänzung, die Teil aller Krebsbehandlungs-Methoden werden sollte.

Der einzige Weg, um die extrem hohen Mengen an Vitamin C in Ihr Blut zu bringen, ist, wie diese Studien beschreiben, die intravenöse Anwendung – was zu einem Blutspiegel führt, der bis zu 500-mal höher ist als der, den Sie auf oralem Weg erreichen können.

Vitamin C und die Einnahme liposomaler Vitamin-C-Supplementierung kann den Heilungsprozess sehr gut unterstützen.

Hier finden sie Lebensmittel, die einen sehr großen Anteil an Vitamin C aufweisen, Health.com20:

  • Chilischoten
  • Mango
  • Grüne Paprika
  • Grünkohl
  • Brokkoli
  • Kiwi
  • Ananas
  • Papaya
  • Rote Paprika
  • Erdbeeren
  • Blumenkohl
  • Rosenkohl

Quellen und Referenzen

  • 1 Cell, 17. August 2017
  • 2, 3, 6, 10 Medical News Today, 17. August 2017
  • 4, 9, 19 New Scientist August 17, 2017
  • 5, 11, 13, 14 Science Daily, 29. August 2016
  • 7, 8, 18 News.com, 18. August 2017
  • 12 PNAS, 26. Juli 2016
  • 15 Nature, 21. August 2017
  • 16, 17 The Stem Cellar, 22. August 2017
  • 20 Health.com, 30. Dezember, 2013