Darmbakterien bieten neue Hoffnung für Menschen mit Zöliakie
Probiotika und/oder Präbiotika können dazu beitragen, die Schwere einer Zöliakie-Erkrankung zu verringern. Laut einer neuen Studie können Darmbakterien bei Zöliakie-Patienten die Entzündung in unterschiedlichem Maße beeinflussen. Die Veränderung der Darmflora kann die Lebensqualität von Patienten, die an Zöliakie, Typ-1-Diabetes oder anderen Autoimmunkrankheiten leiden, verbessern.
Nach Statistiken des Zöliakie-Centers der Universität Chicago fand sich im Durchschnitt bei 133 getesteten Personen eine Person, die an Zöliakie (CD) leidet. Leider dauert es noch immer im Durchschnitt vier Jahre von den ersten Symptomen bis zu einer Diagnosestellung, und diese Verzögerung einer Diagnosestellung kann die Entwicklung zahlreicher Autoimmunerkrankungen mit sich bringen. Bei einer Zöliakie Diagnose im Alter von 20 Jahren steigen die Chancen der Entwicklung einer Autoimmunerkrankung von im Durchschnitt 3,5 % auf 34 %.
Getreide und entzündliche Krankheiten
Die einzige Möglichkeit, entzündliche Krankheiten wie z.B. Zölikie zu vermeiden, ist der überwiegende Verzicht auf Getreide. Diejenigen, die an Zöliakie leiden, wissen wie wichtig die Beseitigung von Getreide in ihrer Ernährung ist, da viele von ihnen nicht einmal kleinste Mengen von Gluten vertragen. Dieses Wissen bedarf einer weiten Verbreitung in der Bevölkerung in Bezug auf den Umgang mit Autoimmunerkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen.
Getreide und Zucker sind stark pro-inflammatorisch und Probiotika haben ausreichend entzündungshemmendes Potential, wie neueste Studien bereits bestätigt haben, können aber nicht die nachteiligen Auswirkungen einer Ernährung mit viel stärkehaltigen Kohlenhydraten aufheben. Dennoch bieten Probiotika durch eine Abnahme des Serum-CRP und die Verringerung der Bakterien-induzierten Produktion entzündungsfördernder Cytokine signifikante Vorteile im Schutz vor Zöliakie und anderen entzündlichen Erkrankungen.
Die Vermeidung von Getreide in der Ernährung, zusammen mit einem erhöhten Verzehr von probiotischen Lebensmitteln ist daher eine leistungsstarke Kombination, die Millionen von Menschen mit Zöliakie und anderen Autoimmunerkrankungen neue Hoffnung auf eine gute Gesundheit gibt.
Die lebenswichtigen Funktionen der Probiotika
Probiotika, die freundlichen Bakterien, die in unserem Darm leben, haben eine Reihe von sehr wichtigen Funktionen, darunter: Verdauung und Aufnahme bestimmter Kohlenhydrate: Ohne gute Darmbakterien kann Ihr Körper bestimmte unverdaute Stärkearten, Fasern und Zucker, nicht absorbieren. Die freundlichen Bakterien im Verdauungstrakt wandeln diese Kohlenhydrate in Primärquellen wichtiger Energie- und Nährstoffe um.
Herstellung von Vitaminen, Mineralstoffen und Absorption von Giftstoffen: Probiotika sind beteiligt an der Produktion von sowohl Vitamin K als auch Vitamin B, und fördern die Absorption von Mineralien. Sie unterstützen auch den Stoffwechsel und helfen beim Abbau von Giftstoffen.
Probiotika halten die schlechten Bakterien unter Kontrolle: Die guten Bakterien informieren Ihren Körper, wie viel Nahrung er braucht und Ihr Körper reagiert, indem nur so viel zu sich nimmt wie er gerade benötigt, und nicht mehr – so dass alle überschüssigen schlechten Bakterien ausgehungert werden. Die nützlichen Bakterien produzieren auch eine Substanz die schädliche Mikroben abtötet.
Verhinderung von Allergien: Freundliche Bakterien trainieren das Immunsystem zu unterscheiden zwischen Krankheitserregern und nicht-schädlichen Antigenen und angemessen zu reagieren. Diese wichtige Funktion verhindert, dass das Immunsystem vor Überreaktionen auf nicht-schädliche Antigene geschützt wird, die verantwortlich für die Entstehung von Allergien sind.
Unterstützung Ihres Immunsystems:
Diese nützlichen Bakterien in Ihrem Darm haben eine lebenslange starke Wirkung auf Ihr systemisches Immunsystem. Die Bakterien spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und dem Betrieb des mukosalen Immunsystems im Verdauungstrakt und unterstützen die Produktion von Antikörpern gegen Pathogene.
Quellen und Referenzen:
Eurekalert 29. April 2010 Journal of Leukocyte Biology, Mai 2010; 87 (5): 765-78
Neueste Kommentare