Die Alzheimer-Forschung hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Theorien entwickelt, die erklären sollen, wie es zu dieser zerstörerischen Erkrankung kommt. Und die ForscherInnen haben viele Studien gemacht, um eine pharmazeutische ‚Wunderwaffe‘ gegen Alzheimer und andere Demenzerkrankungen zu finden. Doch bisher konnten weder die Theorien in der Realität bestätigt werden, noch haben sie zu einer Verbesserung für die Betroffenen geführt, noch konnte ein Medikament gefunden werden, dass den Abwärtstrend im Gehirn der Erkrankten umkehrt. Lediglich eine Verlangsamung des kognitiven Abbaus konnte erreicht werden. Deprimierend! Doch jetzt durfte ein amerikanischer Forscher endlich seinen etwas anderen Therapieweg in einer Studie untersuchen und dessen echte Wirksamkeit der Weltöffentlichkeit präsentieren: Es ist möglich Alzheimer-Erkrankten wirklich zu helfen und eine Verbesserung der persönlichkeitsverändernden Symptome zu erreichen – mit einer individuellen und auf die Körperzellen und ihre Mitochondrien abzielenden Therapie!
Wer uns schon länger kennt, weiß es: Wir können das auch, nämlich eine Verbesserung der kognitiven Leistungen bei (Alzheimer-)Demenz-Erkrankten, aus unserer Praxiserfahrung berichten. Denn wir praktizieren genau diese Medizin, die der amerikanische Ausnahmeforscher in der oben beschriebenen Studie angewendet hat: Zuerst das Geschehen im Körper und seinen Zellen genau analysieren und dann entsprechend der Ergebnisse therapieren! Denn Alzheimer ist eine Erkrankung, die nicht den einen Schalter hat, um therapeutisch einzuwirken – nein, Alzheimer und andere Demenzerkrankungen haben viele Ursachen, sozusagen ein ganzes Netz von Ursachen, das es aufzudecken und zu beseitigen gilt, wenn man Verbesserungen erreichen will. Und um dieses Netz kümmern wir uns in unserer Praxis:
Was wird analysiert?
Bevor eine Therapie begonnen werden kann, muss geschaut werden, welchen konkreten Belastungen der Patient oder die Patientin ausgesetzt ist. Solche Belastungen können z. B. bestimmte Infektionen sein, die nicht richtig ausgeheilt sind und daher chronisch auf den Körper einwirken. Besonders häufig sind dafür Infektionen mit Herpes simplex, Epstein-Barr, Borrelien, Babesien, Hepatitis C u. a. verantwortlich.
Ebenso können aufgenommene Umweltgifte relevante Belastungen sein, wie z. B. (Schwer-)Metalle (besonders Blei und Quecksilber, aber auch andere), organische Substanzen wie Phthalate (v. a. aus Kunststoffen), Organophosphate (v. a. aus Pflanzen-, Flammschutzmitteln o. a.), bestimmte Konservierungsstoffe oder auch biologische Gifte aus Schimmelpilzen o. a.
Weiterhin stellt ein kranker Darm eine Belastung dar, denn er kann sowohl für eine andauernde Entzündung verantwortlich sein, als auch für eine mangelhafte Nährstoffaufnahme, die zu Mangelzuständen führen kann, die wiederum den Körper belasten. Natürlich können auch ungesunde Darmbakterien oder -parasiten entsprechende Probleme machen. Daher sollte auch immer die Versorgungsituation des/r Betroffenen mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie anderen Nährstoffen (insb. Omega-3-Fettsäuren) analysiert werden.
Auch die hormonelle Situation der Betroffenen kann eine wichtige Rolle spielen, dabei sind sowohl die Sexualhormone (Estrogen, Progesteron, Testosteron), ihre Vorläufersubstanzen (DHEA, Pregnenolon) und ihr Bindungsprotein im Blut (SHBG) wichtig wie auch die Schilddrüsenhormone.
Nicht zu vergessen: Es spielt auch die allgemeine Entzündungslage im Körper eine große Rolle, ganz besonders sind an dieser Stelle die sogenannten Autoimmunerkrankungen von Bedeutung. Also sollten entsprechende Marker immer auch analysiert werden. Weiterhin kann eine möglicherweise bestehende Insulinresistenz, die ‚Verzuckerung‘ bestimmter Proteine (HbA1c) und der Arteriosklerose-Risikofaktor Homocystein hier bedeutsam sein und unbedingt beachtet werden.
Auch die Genetik kann wichtig sein
Ein weiterer Faktor, der analysiert werden kann, um zu wissen, wo man bei einer beginnenden Demenz steht, ist die individuelle Genetik. Das Gen des sogenannten ApoE-Lipoproteins kommt in verschiedenen Varianten vor (sog. Polymorphismen), eine davon ist häufig mit der Entstehung einer Alzheimer-Erkrankung verbunden. Doch es gibt da noch mehr. Da Gifte wichtig sind (s. o.), ist die Entgiftungsfähigkeit des Körpers von großer Bedeutung. Und die kann ebenso genetisch bedingt zu schwach sein. Es sind einige Polymorphismen bei Entgiftungsenzymen bekannt, die erheblichen Einfluss auf die Ausbildung der Erkrankung haben können und daher für die Entwicklung der individuell richtigen Therapie wichtig sind.
Und wie sieht die Therapie aus?
Entsprechend der oben genannten Analysen werden die Betroffenen wenn nötig entgiftet. Sie erhalten ggf. eine Darmsanierung und individuell passende Gaben von Vitaminen, Mineralstoffe u. a. Dabei ist es essenziell, dass sie auch ihre Ernährung umstellen (viel Gemüse, viele gesunde pflanzliche Fette, Fische, hin und wieder ein Ei und selten auch mal Fleisch, möglichst alles aus biologischer Erzeugung, am besten als Intervall-Fasten). Weiterhin gehören auch andere Änderungen des Lebensstils dazu: täglich moderate Bewegung und mindestens zweimal in der Woche sollte Sport getrieben werden, sowie ein gesunder Schlaf von mindestens 7-8 Stunden täglich sollten angestrebt werden. Und natürlich gehört auch ein tägliches Training des Gehirns dazu: Das kann als konkrete Übungen oder als anregendes Leben geschehen, ganz wie gewünscht.
Wir wissen schon lange, wie es geht …
Wir vom BMC in Speyer kennen diese Therapie nicht erst seit der Veröffentlichung der oben genannten Studie – wir praktizieren diese Therapie schon viele Jahre. Und wir sind erfolgreich damit – auch bei Patienten mit beginnender Demenz bzw. ersten kognitiven Einbußen. PatientInnen, die meinen, bereits erste Anzeichen einer Demenz bei sich zu entdecken oder die familiär vorbelastet sind, können sich gerne bei uns melden und erfahren, ob in ihrem speziellen Fall eine Therapie bereits angezeigt ist und wie diese aussehen sollte.
Studie:
K Toups, A Hathaway, D Gordon, H Chung, C Raji, A Boyd, BD. Hill, S Hausman-Cohen, M Attarha, WJ Chwa, M Jarrett, DE Bredesen (2021). Precision Medicine Approach to Alzheimer’s Disease: Successful Proof-of-Concept Trial. medRxiv preprint May 11, 2021 doi: https://doi.org/10.1101/2021.05.10.21256982
Danke, sehr informativ